Befürchtungen wurden laut über die Sicherheit der Christen und anderer Minderheiten in Syrien, nachdem eine islamistisch geführte Revolution die Regierung von Präsident Bashar al-Assad abgelöst hat.
Schon jetzt wurde berichtet, dass Al-Qaida die siegreichen Rebellen aufgefordert hat, ihre Aktivitäten gegen „Juden und Kreuzzügler“, ein abwertender Begriff für Christen, zu richten.
Die Rebellion gegen Assad bekam Anfang Dezember die Oberhand. Bewaffnete Kräfte eroberten die syrische Hauptstadt Damaskus in den frühen Morgenstunden am Sonntag, 8. Dezember, während Assad aus dem Land floh.
Assads Regierung war verantwortlich für abscheuliche Menschenrechtsverletzungen, einschließlich willkürlicher Verhaftungen, Folter und Angriffe auf Zivilisten, einschließlich der Nutzung chemischer Waffen.
Nicht alle bewaffneten Gruppen, die ihn abgesetzt haben, sind Islamisten, aber die führenden Rebellen Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) ist eine dem Terror verschriebene Organisation, die zuvor zu Al-Qaida gehörte.
Als er 2011 aus dem Irak nach Syrien zurückkehrte, arbeitete der HTS-Leiter Abu Mohammad al-Jolani eng mit Abu Bakr al-Baghdadi zusammen, der später Kalif des Islamic State (IS – auch bekannt als ISIS, ISIL, Daesh) wurde. Jolanis Gruppe blieb mit Al-Qaida verbunden, als IS und Al-Qaida sich im Jahre 2014 trennten.
Erst kürzlich verurteilte Jolani Extremismus und stellte sich selber als gemäßigter dar.
In einem Interview des Nachrichtensenders CNN, am 6. Dezember, sagte Jolani: „Niemand hat das Recht, eine andere Gruppe auszulöschen. (Verschiedene religiöse Gruppen) haben seit Hunderten von Jahren in dieser Region nebeneinander existiert, und keiner hat das Recht, sie zu eliminieren.“
„Es muss eine legale Grundlage geben, die die Rechte aller sichert und schützt“, fügt er hinzu.
Etwa 10 % der syrischen Einwohner waren Christen vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges im Jahre 2011. Viele waren Nachkommen der vor dem Genozid 1893-1923 geflohenen Armenier, Assyrier, syrischer und griechischer Christen unter dem osmanischen Reich. Einige unter ihnen flohen vor der Assad Regierung. Viele andere verließen das Land, um IS oder anderen islamischen Gruppen zu entkommen.
Syrien hat einen wichtigen Platz in christlicher Geschichte. Es war auf der Straße nach Damaskus, dass der Apostel Paulus seine Bekehrung erlebte (Apostelgeschichte 9:1- 19), und in Antiochia wurden Jesu Nachfolger zuerst „Christen“ genannt (Apg. 11:26). In Antiochia entstand ein Zentrum für christliches Denken und theologische Debatten, das als „die Wiege des Christentums“ bekannt wurde.
Bitte beten Sie für die Christen in Syrien, die besonders gefährdet sind in dieser instabilen Situation und dem Anstieg extremistischer Ideologie. Bitten Sie Gott, sie zu schützen und ihnen Kraft in dieser Zeit der Unsicherheit zu geben. Bitten Sie ebenso, dass die Bekanntmachungen, die religiösen Frieden und Toleranz verkünden, eingehalten werden. Bitten Sie den Herrn, dass Er dauerhaften Frieden nach Syrien bringt, um das Wohlergehen Seiner Kinder und alle derer, die sich nach Frieden sehnen, in dem Land zu sichern.